Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf by Jack Herer

Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf by Jack Herer

Autor:Jack Herer
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783037882184
Herausgeber: Nachtschatten Verlag


Se danzet un springet un dreihet sick,

Den Krischan werd so wunderlick.

Se danzet, dildi, se trampelt, schrum, schrum!

Wupp! dreiht sick de ganze Stube um!

Jüst tret de Moder in de Doer,

De Krischan ligt ganz krumm un quer.

He ligt to Bed; de Keerels winkt,

Als Moder swarten Kaffee bringt.

He drinkt den swarten Kaffee ut,

Dat deiht min lewen Krischan gut;

Un Vader sitt dabi un lacht

Un segt:» Dat heb ick lange dacht!

Jaja, min Jung! so mot et gahn!

Krischan lat de Piepe stahn!!«

Die profitabelste Nutzpflanze der USA

Als universeller Rohstoff Nummer eins wurde der Hanf nachhaltig unterdrückt, als illegale Droge aber nahm er einen phänomenalen Aufschwung. Aus den 17 000, die 1954 kifften, waren 15 Jahre später 1,7 Millionen geworden; bis heute hat sich die Zahl nochmals verdoppelt, auf 3,5 Millionen, wie das BKA schätzt. Ihr geschätzter Jahresverbrauch von 150-200 Tonnen ergibt bei einem Kleinverkaufspreis von 10 bis 15 Mark pro Gramm einen Schwarzmarktumsatz von über 2 Milliarden Mark pro Jahr. Hanf ist damit das einträglichste Agrarprodukt hierzulande. In den USA wurde er 1985 sogar schon wieder zur profitabelsten einheimischen Nutzpflanze gekürt: Mit einem geschätzten Jahresumsatz von 18,5 Milliarden Dollar lag illegal angebautes Marihuana vor dem legal angebauten Mais.45

Daß sich der Paria der Nutzpflanzen zum Schwarzmarktkönig der Agrarprodukte entwickeln konnte, verdankte er vor allem der »Protestgeneration« der 60er, jenem »Haufen verlotterter, schmuddeliger Gestalten, die sich gewöhnlich nur durch das bessere Milieu, aus dem sie kommen, vom Landstreicher unterscheiden und die vor allem eines miteinander verbindet: daß sie nichts mehr hassen als Arbeit. Daß sich die Zeitungen und Illustrierten dieser Gammler- und Hippiefiguren liebevoll annehmen und jede ihrer – diffizilen – Seelenregungen mit epischer Breite aufzeichnen, ändert nichts an der Tatsache, daß es diese Typen zu allen Zeiten und bei allen Völkern gegeben hat, ohne daß man es jemals für notwendig hielt, ihnen Beachtung zu schenken. Trotzdem verdienen sie unsere Aufmerksamkeit, aber lediglich als mögliche Infektionsherde für andere Jugendliche. (...) Wesentlich ist, daß auch die Justiz in einem Gammler, der 10 g Haschisch veräußert, einen gefährlichen Rechtsbrecher sieht (...).«

Soweit ein Porträt dieser Generation aus der Feder des BKA-Direktors Günter Labitzke; der Text wurde für die Entwicklung des Betäubungsmittelgesetzes 1971 als »essentielles Gutachten« und für die Neufassung 1981 »als immer noch richtungweisend« bezeichnet.46 Die verlotterten Hippies und Studenten brachen nicht nur bei der Wahl ihrer Rauschmittel mit den Konventionen der Zeit, auch politisch und sozial entdeckten sie neue Werte – und setzten eine Kulturrevolution in Gang. Ein neuer Lebensstil entwickelte sich, neue Musik, ein neues Bild der Frau, der Partnerschaft, der (Groß-)Familie, eine neue Wahrnehmung der Natur, – und Cannabis, anfangs noch Mythos und Geheimtip für Eingeweihte, wird als Rauschmittel zur Alltagsdroge dieser Kultur. »Die Drogen langweilen uns mit ihrem Paradies. Lieber sollen sie uns ein wenig Wissen hergeben. Wir leben in keinem Jahrhundert für Paradiese. Die Beziehungen zum Unterbewußten vermehren, darauf kommt es an«, hatte der Schriftsteller Henri Michaux geschrieben, und eben wegen dieser Eigenschaften – Selbsterkenntnis, Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit, Bewußtseinserweiterung – sprachen die Hippies dem Hanf zu. Er galt als »entkonditionierende« Droge, die die Überwindung überkommener Denkschablonen und der vom »System« manipulierten Alltagserfahrungen und Gewohnheiten erleichterte.



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